Der FAIR SHARE Monitor ist ein datenbasiertes Instrument zur langfristigen Untersuchung der Geschlechterverteilung in den Belegschaften sowie Leitungs- und Aufsichtsgremien zivilgesellschaftlicher Organisationen. Er wird seit 2020 erhoben und bis 2030 jährlich aktualisiert.
Auf Basis der erhobenen Daten erstellen wir ein Ranking darüber, welche der Organisationen einen angemessenen Anteil von Frauen in Führung haben – und welche noch nicht. Die Organisationen werden namentlich aufgelistet und ihre jeweilige Entwicklung von Jahr zu Jahr systematisch dokumentiert. Mit jeder Aktualisierung werden Fortschritte, Stagnation oder Rückschläge in der geschlechtergerechten Besetzung von Führungspositionen transparent gemacht, um diese Veränderungen abzubilden.
Ebenso erstellen wir eine Reihe von Analysen, die aus Grafiken und begleitenden Textbeiträgen bestehen. Die Grafiken visualisieren die Resultate unserer Datenanalyse und geben vertiefte Einblicke in den status quo.
Für FAIR SHARE ist der Monitor ein neutrales Instrument, an dem sich sowohl die einzelnen Organisationen als auch der Sektor im Allgemeinen messen können.
Dank der Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hatte FAIR SHARE in den letzten vier Jahren (2020-2024) die Möglichkeit, den Monitor als fest etabliertes Monitoring-Instrument für den zivilgesellschaftlichen Sektor langfristig aufzubauen.
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Die folgende Rangliste stammt aus dem 2024 Monitor. Dies dient als Beispiel für den ersten Bestandteil des FAIR SHARE Monitors: das Ranking. Unten befindet sich eine Legende zum Ranking.
Rang | Organisation | Größe | Frauenanteil Personal | Frauenanteil Führungspositionen | FAIR SHARE Index |
---|---|---|---|---|---|
1 | Teach First Deutschland gemeinnützige GmbH ✳✅ | S | 75% | 75% | 0.2 ↗ |
2 | medico international e.V. ✅ | S | 53% | 53% | 0.4 ↗ |
3 | Handicap International ✅ | S | 74% | 75% | 0.7 ↗ |
4 | Transparency International Deutschland e.V. ✳✅ | XS | 50% | 54% | 1.8 ↗ |
5 | YFU – Deutsches Youth For Understanding Komitee e.V. ✳✅ | S | 82% | 86% | 1.9 ↗ |
6 | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) | XS | 50% | 56% | 2.8 ↗ |
7 | Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. ✅ | L | 62% | 58% | 4.1 ↘ |
8 | Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. ✳✅ | S | 67% | 75% | 4.2 ↘ |
9 | RheinFlanke gGmbH ✅ | M | 47% | 50% | 4.3 + |
10 | Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. ✅ | XS | 82% | 78% | 4.6 ↗ |
✅ | Daten wurden von der jeweiligen Organisation übermittelt.
✳️ | Das FAIR SHARE Commitment wurde unterschrieben.
⚠️ | Keine Angaben zur Anzahl der Frauen an der Belegschaft, daher Annahme vom Sektordurchschnittswert von 70% oder – sofern vorhanden – dem Vorjahreswert.
⛔ | Organisation hat sich aus Monitor-Verteiler austragen lassen.
↗ | Eine Verbesserung des Indexwertes um mind. 10% seit dem Vorjahr.
↘ | Eine Verschlechterung des Indexwertes um mind. 10% seit dem Vorjahr.
= | Keine signifikante Veränderung des Indexwertes im Vergleich zum Vorjahr.
+ | Organisation wird das erste Mal im FAIR SHARE Monitor untersucht.
Die Größe einer Organisationen bezieht sich in diesem Fall auf die Anzahl der hauptamtlichen Beschäftigten. In diesem Ranking sind die Organisationen der beiden Cluster XS (1-24 Mitarbeiter*innen) und S (25-99 Mitarbeiter*innen) zusammengefasst. Die Größe einer Organisation wird in der Berechnung des Index nicht berücksichtigt.
Der Frauenanteil Personal ist der prozentuale Anteil von Frauen in der gesamten hauptamtlichen Belegschaft der Organisation.
Der Frauenanteil Führungspositionen entspricht dem prozentualen Anteil von Frauen in Führungspositionen im ehrenamtlich besetzten Aufsichtsgremium und der obersten geschäftsführenden Leitungsebene der Organisation zusammengenommen.
Der FAIR SHARE Indexwert zeigt an, wie repräsentativ die Führungsebene einer Organisation im Verhältnis zu ihrer Belegschaft hinsichtlich der Geschlechterverteilung aufgestellt ist. Einen Frauenanteil in Führung proportional zum Frauenanteil im Personal bezeichnen wir als FAIR SHARE. Ein Wert von 0,0 bedeutet, dass die Frauenanteile auf beiden Ebenen mind. 50% betragen und einander entsprechen. Da sich der Wandel hinzu mehr Geschlechtergerechtigkeit jedoch nicht über Nacht vollzieht und viele Organisationen tatkräftig auf das Ziel der fairen Repräsentation hinarbeiten, setzen wir die Messgrenze für den FAIR SHARE bei einem Indexwert von derzeit 15,0. Anhand dieses Indexwertes listet das folgende Ranking die 222 untersuchten Organisationen gemäß ihrer wie zuvor definierten Geschlechtergerechtigkeit in aufsteigender Reihenfolge.
Für die Ermittlung des FAIR SHARE Index werden verschiedene Werte berechnet und anschließend addiert:
Die berechneten Werte für den FAIR SHARE Index sind nicht geschlechtsneutral. Der Grund dafür ist, dass die Herausforderung der Geschlechtergleichstellung nicht als geschlechtsneutral betrachtet werden kann: Der FAIR SHARE Monitor wurde angesichts der Erkenntnis erstellt, dass die Führungsebene in zivilgesellschaftlichen Organisationen oft überwiegend männlich ist, während die Belegschaft tendenziell mehrheitlich weiblich ist. Im Kontext des FAIR SHARE Monitors bedeutet dies, dass wir eine Repräsentationslücke nur dann als solche zählen, wenn Frauen weniger als 50 % der Belegschaft oder der Führungsebene ausmachen, was auf ein Ungleichgewicht zu Ungunsten von Frauen hinweist.
Aufgrund des traditionellen Ungleichgewichts des Anteils von Frauen in Führung zum Anteil von Frauen in der Belegschaft, werten wir einen “Überschuss” an weiblichen Führungskräften im Verhältnis zur Belegschaft nicht auf die gleiche Weise wie einen “Überschuss” an männlichen Führungskräften. Deshalb wird jede FAIR SHARE Lücke, bei der Frauen einen größeren Anteil an der Führung als an der Belegschaft ausmachen, um 50% geringer gewichtet. Würden wir dies nicht tun, würden zivilgesellschaftliche Organisationen mit einem größeren Anteil von Frauen in der Führungsebene im Vergleich zu ihrer Belegschaft im Index genauso negativ bewertet werden wie Organisationen, in denen Männer die Führungsebene im Vergleich zu ihrem Anteil an der Belegschaft übermäßig dominieren.
Das bestmögliche Ergebnis ist 0,0, während das mathematisch schlechteste, mögliche Ergebnis ein Indexwert von 132 wäre, dies entspräche dem theoretischen Wert von 99% Frauen in der Belegschaft und 100% Männern in der Führungsebene.
Das Gesamt-Ranking aller 222 Organisationen sowohl auch weitere Analysen des 2024 FAIR SHARE Monitors können unten zugegriffen werden.
Die folgenden Grafiken, die mit Textbeiträgen weiter erläutert werden (hier nicht dargestellt), stammen aus der Analysereihe des 2024 Monitors. Diese dienen als Beispiel für den zweiten Bestandteil des Monitors: die Analyse.
Frauen machen die Mehrheit der Beschäftigten in zivilgesellschaftlichen Organisationen aus und leiden jedoch an mangelnder Vertretung in der Führungskraft. Es werden mehrere Ziele erreicht wenn wir diesen Trend umkehren, bzw. mehr Frauen in Führung haben. Wie kann aber Monitoring diese Ziele verwirklichen und die Ergebnisse dieser Ziele aufrechterhalten?
Erstens werden Organisationen für die unangemessene Geschlechterverteilung in ihre Gremien verantwortlich gemacht. Die erhobenen Daten und das darauffolgende Ranking dienen als öffentliche Anzeiger für zivilgesellschaftliche Organisationen, die ihre und die bisherigen Erfolge, Fortschritte und Stagnationen anderer angeben. Damit bleibt dieser Problem auf der Agenda und macht transparent, ob Organisationen aktiv etwas unternehmen, um eine geschlechtergerechtere Besetzung von Führungspositionen zu ermöglichen.
Monitoring vermittelt dem Sektor konkrete Evidenz darauf, dass die ungleiche Geschlechterverteilung in der Zivilgesellschaft ein strukturelles Problem ist. Dementsprechend sind Changemaker, feministische Praktiker und Organisationen ausgestattet, um handlungsfähige Maßnahmen zu ergreifen.
Unser Teammitglied Lea Schiewer hat hierzu einen längeren Beitrag im DZI Spendenalmanach verfasst:
Daten stehen im Mittelpunkt des Monitor und, deshalb beginnt der langer Prozess näturlich mit der Erhebung von Daten. Zur Datenerhebung hat FAIR SHARE einen Fragebogen erstellt, der per Email-Einladung an die geschäftsführende Person einer Organisation sowie an weitere relevante Stellen (Anti-Diskriminierungsbeauftragte*r, Personalabteilungen, Referent*innen der Geschäftsführung etc.) abgesendet wird. Dies wird im Dezember angekündigt, damit eingeladene Organisationen genügend Zeit haben, ihre Daten intern vorzubereiten, bevor der Online-Fragebogen im folgenden Januar freigeschaltet wird. Organisationen haben dann ungefähr sechs Wochen, den Fragebogen auszufüllen. Währendessen recherchieren wir die Zahlen derjenigen Organisationen, die ihre Daten nicht selbst eingeben, und bitten diese Organisationen die von uns recherchierte Daten zu bestätigen. Eventuell kommt die Datenerhebung zu Ende und die erhobenen und recherchierten Daten werden von uns im März analysiert.
Nach der Datenanalyse werden die Ergebnisse auf einer Webseite berichtet und mit Grafiken visualisiert. Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem wir auf Basis der erhobenen Daten ein Ranking erstellen. Das Ranking zeigt an, welche der im Monitor aufgeführten Organisationen einen angemessenen Anteil von Frauen in Führung haben – und welche noch nicht. Ungefähr Ende April bzw. Anfang Mai ist es dann soweit. Der FAIR SHARE Monitor, in Form eines Rankings und einer Analyse, wird auf unserer FAIR SHARE Monitor Veranstaltung veröffentlicht.
Der FAIR SHARE Monitor wird seit 2020 jährlich aktualisiert und erweitert. Anhand der jährlichen Erhebung der Geschlechterverteilung in den Belegschaften und Leitungsgremien von ZGOs haben wir die Möglichkeit, Fortschritte und Stagnation über fünf Jahre zu verdeutlichen.
Die aufgezeichnete Grafik zeigt z. B. den durchschnittlichen FAIR SHARE Indexwert aller ZGOs und Kerngruppen eines Jahres an. Hiermit hat man einen temporalen Überblick von Geschlechtergerechtigkeit in den Gremien der aufgeführten ZGOs.
Hier finden sich alle Monitor der letzten Jahre zum Anschauen:
Die Teilnahme am FAIR SHARE Monitor ist kostenlos. Bei Interesse können Sie uns einfach eine E-Mail an monitor@fairsharewl.org schreiben und wir nehmen Sie und Ihre zivilgesellschaftliche Organisation in unseren E-Mail Verteiler auf. Die Erhebung für den FAIR SHARE Monitor 2024 läuft noch bis zum 16. Februar 2024.
Eine finanzielle Förderung von FAIR SHARE oder die Unterschrift des FAIR SHARE Commitments haben keinen Einfluss auf die Platzierung einer Organisation im Ranking.
Uns ist es ein Anliegen, dass die Teilnahme am FAIR SHARE Monitor von der Geschäftsführung zur Kenntnis genommen und getragen wird, daher adressieren wir die E-Mail-Einladungen standardmäßig immer an die geschäftsführenden Personen einer Organisation sowie an weitere relevante Stellen (Anti-Diskriminierungsbeauftragte*r, Personalabteilungen, Referent*innen der Geschäftsführung etc.) in cc.
Die tatsächliche Eingabe der Zahlen muss nicht unbedingt durch die Geschäftsführung geleistet werden, sondern kann an eine*n Kolleg*in delegiert werden kann, die*er die erforderlichen Zahlen kennt. Dazu muss die Einladung einfach per E-Mail an die entsprechende Person weitergeleitet werden. Diese Person kann dann bei der Eingabe der Daten vermerken, welche anderen Personen über die Ergebnisse des Monitorings informiert werden sollen.
Die Dateneingabe erfolgt online über einen Fragebogen. Der Zugang zum Fragebogen erfolgt über eine E-Mail-Einladung, die wir an alle zur Teilnahme aufgerufenen zivilgesellschaftlichen Organisationen gleichzeitig verschicken.
Nach einer erfolgreichen Dateneingabe erhalten Sie eine Bestätigungsmail.
Die jährliche Datenerhebung für den FAIR SHARE Monitor startete zuletzt im Januar und lief bis Mitte Februar. Die per Mail zur Teilnahme aufgerufenenen Organisationen können ihre Zahlen online über einen Fragebogen eingeben und abspeichern. Anschließend starten wir die Datenanalyse und veröffentlichen die Ergebnisse im folgenden Frühjahr.
Unser Fragebogen ist kurz und bündig und dank unserer neuen Monitor-App bequem online auszufüllen. Nach Ablauf der derzeit laufenden Datenerhebung präsentieren wir den aktuellen Fragebogen auf der Ergebnis-Seite.
Derzeit erheben wir die folgenden Zahlen:
Ferner fragen wir die teilnehmenden Organisationen,
Wir sind uns bewusst, dass Vielfalt deutlich mehr Dimensionen als nur Geschlechtergrechtigkeit umfasst. Im FAIR SHARE Monitor konzentrieren wir uns auf die größte in den Führungsetagen unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppe, zu der Daten verfügbar sind und die zudem den Großteil der Arbeit in den Organisationen erledigt. Wir wünschen uns darüber hinaus auch mehr Diversität hinsichtlich Alter, race, sexueller Orientierung, Religion, sozialer Herkunft oder Nationalität in den Führungsebenen der Zivilgesellschaft und wollen mit unserer Initiative zu diesem notwendigen Kulturwandel beitragen.
Nein, FAIR SHARE veröffentlicht keinerlei personenbezogene Daten, sondern lediglich die aggregierten Anteile verschiedener Geschlechter in der Belegschaft und der Führungsebene (in diesem Fall der Geschäftsführung und das Aufsichtsgremium zusammengenommen). Sehen Sie dazu auch die Frage: Wie verarbeitet FAIR SHARE Daten?
Alle Informationen zur Datenverarbeitung im Rahmen des FAIR SHARE Monitors sind hier zusammengefasst. Weitere Details können Sie unserer Datenschutzrichtlinie entnehmen.
Der FAIR SHARE Indexwert zeigt an, wie repräsentativ die Führungsebene einer Organisation im Verhältnis zu ihrer Belegschaft hinsichtlich der Geschlechterverteilung aufgestellt ist. Einen angemessenen Anteil von Frauen in Führung proportional zum Personal bezeichnen wir als FAIR SHARE. Ein Wert von 0,0 bedeutet, dass die Frauenanteile auf beiden Ebenen mind. 50% betragen und einander entsprechen. Da sich der Wandel hinzu mehr Geschlechtergerechtigkeit jedoch nicht über Nacht vollzieht und viele Organisationen tatkräftig auf das Ziel der fairen Repräsentation hinarbeiten, setzen wir die Messgrenze für den FAIR SHARE bei einem Indexwert von derzeit 15,0.
Bei der Berechnung des Indexwertes wird ferner berücksichtigt,
ob Leitungspositionen mindestens zu 50% mit Frauen besetzt sind, insbesondere im leitenden Management (einschließlich der Geschäftsführung) und im Vorstand
dass, falls die Belegschaft zu mehr als 50% aus Frauen besteht, ein entsprechend höherer Frauenanteil auch auf Führungsebene erreicht werden sollte
Weitere Fragen zu unserer Arbeit beantworten wir in unseren FAQ.
3 gute Gründe, um an der Datenerhebung teilzunehmen:
Mit Ihrer Teilnahme helfen Sie mit, die Datenlücke zu Geschlechtergerechtigkeit zu schließen und stellen der Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit Daten zur Verfügung, mithilfe derer Repräsentation sichtbar gemacht und das Bewusstsein für diese sektorübergreifende Herausforderung geschaffen werden kann.
Egal, ob Ihre Organisation schon einen FAIR SHARE hat oder sich noch auf dem Weg dahin befindet – Ihre Teilnahme an der Erhebung zeigt der Öffentlichkeit (u.a. Mitarbeiter\\*innen, Bewerber*innen, Mitgliedern, Fördermittelgeber*innen), dass Sie sich aktiv mit Geschlechtergerechtigkeit und Repräsentation auseinandersetzen.
Mithilfe Ihrer Daten erstellen wir ein Ranking von mehr als 200 zivilgesellschaftlichen Organisationen mit rund einer Million Beschäftigten und schlüsseln auf, welche Organisationen bereits einen FAIR SHARE haben und welche noch nicht. Nutzen Sie daher die Chance, Ihre aktuellen Daten selbst zu übermitteln.
Nein. Zivilgesellschaftliche Organisationen, die im Rahmen der Datenerhebung angeschrieben werden, werden im FAIR SHARE Monitor aufgeführt. Diejenigen Organisationen, welche ihre Daten nicht selbst eingeben, werden im Verlauf des Datenerhebungsprozess gebeten, die von uns recherchierten, öffentlich verfügbaren Daten zu ihrer Organisation zu bestätigen. Sollten diese Zahlen von der jeweiligen Organisation nicht bestätigt werden, listen wir die Organisation im FAIR SHARE Monitor mit einem Hinweis auf unsere Eigenrecherche auf.
Eine Abmeldung der eigenen E-Mail Adresse aus dem Monitor-Mailverteiler ist natürlich möglich. Die Abmeldung verhindert jedoch nicht, dass die Organisation im FAIR SHARE Monitor mit von FAIR SHARE recherchierten Zahlen und entsprechendem Hinweis gelistet wird.
Am FAIR SHARE Monitor sind bisher 210 zivilgesellschaftliche Organisationen beteiligt. Diese Auswahl wird jährlich von FAIR SHARE erweitert und wir freuen uns über jede weitere zivilgesellschaftliche Organisation, die aus eigener Initiative in den FAIR SHARE Monitor aufgenommen werden möchte. Bei Interesse schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an monitor@fairsharewl.org.
Das aktuelle Ranking umfasst u.a. die größten und bekanntesten zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland, basierend auf der Liste zum Geldspendenaufkommen des DZI Spenden-Almanachs und der Liste der größten gemeinwohlorientierten Stiftungen des Bundesverbands deutscher Stiftungen. Unsere Arbeitsdefinition von “Zivilgesellschaft” können Sie HIER einsehen.
Hinweis: Einmal in den FAIR SHARE Monitor aufgenommene Organisationen werden jährlich eingeladen, an der Datenerhebung teilzunehmen und ihre Daten entsprechend zu aktualisieren. Natürlich können sich die betreffenden Personen aus unserem E-Mail Verteiler abmelden, ihre Organisation kann sich der Untersuchung der öffentlich verfügbaren Daten jedoch nicht entziehen.
Wir verwenden derzeit die folgende Arbeitsdefinition von Zivilgesellschaft:
Die Zivilgesellschaft ist eine „Arena kollektiven Handelns in der Gesellschaft neben denen des Marktes und des Staates“[1]. Die in diesem Bereich agierenden Akteur*innen „[weisen] ein Mindestmaß an Autonomie von [staatlichen und wirtschaftlichen Institutionen] auf[..]“ und ihre Aktivitäten zielen auf „die Gestaltung politischer Prozesse und/oder sozialer Lebensbedingungen [ab]“ [2]. Statt Profit zu maximieren, fokussieren sich zivilgesellschaftliche Organisationen auf die Erhaltung des Gemeinwohls und die langfristige soziale Wirkung ihrer Arbeit.
Zusätzliche Informationen zu diesem Verständnis und der daraus folgenden Auswahl von ZGOs für den Monitor finden Sie HIER.
Der FAIR SHARE Indexwert zeigt an, wie repräsentativ die Führungsebene einer Organisation im Verhältnis zu ihrer Belegschaft hinsichtlich der Geschlechterverteilung aufgestellt ist. Einen fairen Anteil von Frauen in Führung proportional zum Personal bezeichnen wir als FAIR SHARE. Ein Wert von 0,0 bedeutet, dass die Frauenanteile auf beiden Ebenen mind. 50% betragen und einander entsprechen. Da sich der Wandel hinzu mehr Geschlechtergerechtigkeit jedoch nicht über Nacht vollzieht und viele Organisationen tatkräftig auf das Ziel der fairen Repräsentation hinarbeiten, setzen wir die Messgrenze für den FAIR SHARE bei einem Indexwert von derzeit 15,0. Anhand dieses Indexwertes listet das Ranking die 210 untersuchten Organisationen gemäß ihrer Geschlechtergerechtigkeit in aufsteigender Reihenfolge.
Für die Ermittlung des FAIR SHARE Index werden verschiedene Werte berechnet und anschließend addiert:
die FAIR SHARE Repräsentationslücke errechnet sich aus dem Durchschnitt der Repräsentationslücken von Frauen und Männern a) in der Belegschaft, b) im Leitungsteam und c) im Kontrollgremium.
die FAIR SHARE Lücke errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Anteil von Frauen in Führungspositionen und dem Anteil von Frauen an der Belegschaft.
Die berechneten Werte für den FAIR SHARE Index sind nicht geschlechtsneutral. Der Grund dafür ist, dass die Herausforderung der Geschlechtergleichstellung nicht als geschlechtsneutral betrachtet werden kann: Der FAIR SHARE Monitor wurde angesichts der Erkenntnis erstellt, dass die Führungsebene in zivilgesellschaftlichen Organisationen oft überwiegend männlich ist, während die Belegschaft tendenziell mehrheitlich weiblich ist. Im Kontext des FAIR SHARE Monitors bedeutet dies, dass wir eine Repräsentationslücke nur dann als solche zählen, wenn Frauen weniger als 50 % der Belegschaft oder der Führungsebene ausmachen, was auf ein Ungleichgewicht zu Ungunsten von Frauen hinweist.
Aufgrund des traditionellen Ungleichgewichts des Anteils von Frauen in Führung zum Anteil von Frauen in der Belegschaft, werten wir einen “Überschuss” an weiblichen Führungskräften im Verhältnis zur Belegschaft nicht auf die gleiche Weise wie einen “Überschuss” an männlichen Führungskräften. Deshalb wird jede FAIR SHARE Lücke, bei der Frauen einen größeren Anteil an der Führung als an der Belegschaft ausmachen, um 50% geringer gewichtet. Würden wir dies nicht tun, würden zivilgesellschaftliche Organisationen mit einem größeren Anteil von Frauen in der Führungsebene im Vergleich zu ihrer Belegschaft im Index genauso negativ bewertet werden wie Organisationen, in denen Männer die Führungsebene im Vergleich zu ihrem Anteil an der Belegschaft übermäßig dominieren.
Das bestmögliche Ergebnis ist 0,0, während das mathematisch schlechteste, mögliche Ergebnis ein Indexwert von 132 wäre, dies entspräche dem theoretischen Wert von 99% Frauen in der Belegschaft und 100% Männern in der Führungsebene.
Bei den Organisationen, die uns keine Daten geliefert oder bestätigt haben, haben wir den Anteil der Frauen in der Belegschaft auf 70% geschätzt, da dies laut der Studie „Karriere im Non-Profit Sektor?“ und unserer eigenen Erhebungen in etwa der durchschnittliche Frauenanteil ist.
Der FAIR SHARE Monitor wird im Frühjahr eines jeden Jahres im Rahmen einer Veranstaltung veröffentlicht. Der nächste FAIR SHARE Monitor wird am 14. Mai 2024 veröffentlicht.
Aufzeichnungen und Informationen zur letzten Veranstaltung am 28. März 2023 finden Sie auf dieser Seite.
Der FAIR SHARE Monitor ist ein spannendes Projekt mit enormem Potential und gesellschaftlichem Mehrwert und zugleich eine komplexe Herausforderung in Bezug auf inhaltliche und technische Gestaltung, Durchführung und Weiterentwicklung. Daher sind wir dankbar, dass wir kompetente und tatkräftige Unterstützer*innen an unserer Seite haben, mit denen wir den FAIR SHARE Monitor realisieren und weiterdenken können.
Allen Gunn ist geschäftsführender Direktor von Aspiration in San Francisco, USA, und arbeitet daran, NGOs, Aktivist*innen, Stiftungen und Technologie-Expert*innen dabei zu unterstützen, Technologie effektiver für den sozialen Wandel zu nutzen. Er hat in zahlreichen Technologieumgebungen gearbeitet, von NGOs über Silicon-Valley-Start-ups und Universtätslehrstühlen bis hin zu großen Unternehmen, wo er in leitenden Positionen, als Ingenieur, Lehrer und Freiwilliger tätig war.
Jay Goulden ist Berater für Programmstrategie und -innovation und arbeitet seit 2017 in Teilzeit als Head of Knowledge Management & Learning für das Programmteam des CARE International Secretariat. Er ist verantwortlich für die Koordination der Erhebung und Auswertung von CAREs globalen Wirkungsdaten sowie von Daten zu Personalausstattung, Repräsentation und Gehaltsunterschieden. add voluntary work
Garret O’Connell ist ein Datenwissenschaftler aus Irland, der sich für die Anwendung datenanalytischer Methoden (z. B. Kausalschlüsse, Prognosen, ML) auf Probleme im zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Sektor interessiert. Er engagiert sich ehrenamtlich bei CorrelAid, einem überparteilichen, gemeinnützigen Netzwerk, das es Data Scientists ermöglicht, ihre Fähigkeiten für das Gemeinwohl einzusetzen, und sozialen Organisationen dabei hilft, ihren Impact auf die Gesellschaft mithilfe von pro-bono (Data4Good)-Projekten zu erhöhen.
Zoe Langer ist Grafikdesignerin und Freiberuflerin in Berlin und spezialisiert sich auf Design für sozialen Wandel. Sie arbeitet mit feministischen Organisationen, Non-Profit-Organisationen und kleinen Unternehmen zusammen, die sich auf die Bereiche soziale Gerechtigkeit, Gemeinschaftsbildung, Umwelt usw. konzentrieren.
Zoe arbeitete zunächst in Werbe- und Designagenturen, wandte sich dann aber Projekten zu, die stärker mit ihren Werten übereinstimmen.
No Borders ist ein Studio für Website-Design und -Entwicklung, das mit gemeinnützigen Organisationen und wirkungsorientierten Unternehmen zusammenarbeitet. Das von Ilya Thainovich und Maia Iva geleitete Studio besteht aus Grafikdesignern, Fotografen und Textern, die ihr Fachwissen bei der Gestaltung von nutzerzentrierten Websites einbringen.
Mit seinem werteorientierten Ansatz spiegelt das Studio sein Engagement für Menschenrechte, Inklusivität und Feminismus in seiner Arbeit für gemeinnützige Organisationen wider.
DisCheck ist ein Beratungskollektiv, das Unternehmen und Organisationen hilft und unterstützt, ihre Medienlandschaft und internen Unternehmensstrukturen diskriminierungssensibel, intersektional und authentisch divers zu gestalten. Bei DisCheck arbeiten 18 Expert*innen sowie diverse DisCheck Berater*innen. Eine breite Aufstellung von Expertisen und unterschiedlichen Perspektiven ist für das Beratungskollektiv sehr wichtig. DisCheck bietet auch Vorträge und Workshops zum Thema an und überprüft und analysiert Medieninhalte aller Art. Klient*innen können DisCheck Berater*innen auch als Awarenesspersonen für Veranstaltungen buchen.